„Elvis und ich“ ist eines der Bücher, die bei mir schon ganz zerlesen im Regal stehen. Die Schauspielerin Priscilla Presley schildert darin ihre Zeit mit Elvis Presley. Und das Leben mit dem King war an Exzentrik kaum zu überbieten. Die Memphis Mafia machte von Graceland bis Las Vegas die Nächte zum Tag, genoss die Freuden des Wohlstands und lebte seltsame Klamottenvorlieben aus.
Elvis Presley teilte seinen Luxus nur zu gern mit seinem engsten Kreis. Als Erkennungszeichen setzte er seinen Jungs von der Memphis Mafia teure Sonnenbrillen auf die Nase. Eine sehr putzige Vorstellung. Entdeckte er seine Liebe zum Cowboydasein, wurde gleich die gesamte Crew mit Pferden ausgestattet. Zu Weihnachten verschenkte er gerne Cabrios oder Motorräder und sämtliche Reisekosten übernahm er sowieso.
Seine Cilla lernte er kennen, als er in Bad Nauheim stationiert war. Er war 24, sie 14. Anders als es der Status eines Rock’n’Roll-Stars vermuten lässt, rührte er das hübsche Mädchen jahrelang nicht an bis sie verheiratet waren und Priscilla 21 Jahre alt – was nicht heißen soll, dass Elvis sich in der Zwischenzeit nicht mit anderen Frauen vergnügt hätte. Aber dieses Verhalten passt gut zu seinem Anspruch an sich selbst und an sein Umfeld, denn Elvis Presley wollte immer alles für sich perfekt und unter seiner Kontrolle haben. Also musste seine Ehefrau als Jungfrau in die Ehe gehen. Man kann bestimmt nicht sagen, er wäre in diesem Punkt seiner Zeit voraus gewesen. Haarklein bestimmte er, was Priscilla zu tragen hatte, wie ihre Frisur auszuehen hatte und wie stark sie sich schminken sollte. Elvis behandelte sie wie eine Puppe.
Diesen Perfektionismus legte er natürlich auch bei seiner Arbeit an den Tag. Er muss ziemlich geknickt gewesen sein, wenn er der Meinung war, dass ein song nicht so geklungen hat, wie er es sich vorgestellt hatte oder ein Drehbuch wieder einmal nicht seine Ansprüche an Schauspielerei widergab. Gerade die Filmauswahl, die sein Manager Colonel Parker für ihn traf, verursachte in regelmäßigen Abständen Depressionen beim King of Rock’n’Roll, denn er wollte als Schauspieler ernst genommen werden. Und das ist gelinde gesagt recht schwierig, wenn man Filme drehen muss wie „Fun in Acapulco“ oder „Harum Scarum“. Halt suchte er sich unter anderem in Form von Medikamenten und esoterischen Lehren.
Elvis, the pelvis, Presley war sicherlich – und optisch zurecht – bis in die 60er-Jahre hinein DER fleischgewordene Mädchentraum, aber als Ehemann wohl doch eher untauglich. Spannend war seine Persönlichkeit in jedem Fall. 1977 ist der King gestorben – offenbar an einem Herzinfarkt. Er war erst 42 Jahre alt.
Hier findet ihr einen meiner liebsten Elvis-songs 🙂
elvis presley by ninscha törtl/ninschart/acryl auf papier/40cmx55cm